Kardinalsgarnele

Die Kardinalsgarnele, Caridina dennerli, ist eine wahre Schönheit und stammt von der indonesischen Insel Sulawesi, wo sie im Matano-See lebt. Sie ist dort endemisch, kommt also weltweit nur in diesem See vor. Der knallrot bis dunkelrot gefärbte Körper und die stark kontrastierenden weißen Punkte, Vorderbeine und Schwanzfächerspitzen machen sie zu einer der schönsten Garnelen in der Süßwasseraquaristik. Die Caridina dennerli ist eine reine Süßwassergarnele und ist nicht zu verwechseln mit der Meerwassergarnele Lysmata debilius, welche ihr nicht nur sehr ähnlich sieht, sondern zudem ebenfalls unter dem Namen Kardinalsgarnele bekannt ist.

Pflege im Aquarium

Die Kardinalsgarnele ist recht anspruchsvoll in der Haltung und sollte nur von fortgeschrittenen Aquarianern gepflegt werden. Dennoch stellt sie einen guten Einstieg in die Sulawesigarnelen-Haltung dar, da sie im Vergleich zu anderen bekannten Sulawesigarnelen aus dem Malili-Seen-System relativ robust und vermehrungsfreudig ist. Die Tiere brauchen sehr warme Temperaturen ab 28°C und obwohl die Wasserhärte recht weich sein sollte, liegt der angestrebte pH-Wert bei etwa 8. Diese Werte lassen sich nur mit Osmosewasser und Mineralsalz für Sulawesi-Garnelen bewerkstelligen. Um den pH-Wert dauerhaft hoch zu halten und einen guten Sauerstoffgehalt des Wassers zu erzielen, ist zudem eine Luftfilterung von Vorteil.

Der Keimdruck im Aquarium sollte möglichst gering sein, weshalb ein regelmäßiger Wasserwechsel essentiell ist. Trotz ihrer geringen Größe empfehlen wir für die Haltung der Kardinalsgarnele ein Aquarium mit mindestens 20 Liter Füllvolumen. Je größer das Wasservolumen ist, desto stabiler bleiben dessen Werte. Als Gruppentier sollte sie zudem mit mindestens 10 Artgenossen zusammen gehalten werden.

Bei diesen außergewöhnlichen Wasserwerten ist die Haltung von Wasserpflanzen eher schwierig. Pflanzen sind jedoch kein Muss für die Caridina dennerli, denn auch im Matano-See gibt es nur wenige Pflanzen. Es handelt sich um einen vulkanischen See, deshalb ist Lavagestein als Hardscape besonders zu empfehlen.

Aufgrund ihrer besonderen Ansprüche an die Wasserqualität und Haltung, ist die Kardinalsgarnele nicht für normale Gesellschaftsaquarien geeignet und wird am besten im Artaquarium gehalten. Tylomelania-Arten aus dem gleichen Seen-System, wie die Tylomelania gemmifera ‘Yellow Antenna’, stellen in einem ausreichend großen Aquarium einen passenden Mitbewohner dar.

Fütterung

Als klassischer Aufwuchsfresser und Resteverwerter ernährt sich die Kardinalssgarnele sowohl von Biofilm und Algenaufwuchs als auch von Detritus (totes Pflanzenmaterial, Aas, Futterreste). Im Aquarium kann sie mit speziellen Garnelenfuttersorten, braunem Laub und Algenpulver gefüttert werden. Um die Keimbelastung trotz der hohen Temperaturen möglichst gering zu halten, sollte zum Einen sehr sparsam gefüttert werden und zum Anderen auf Grünfutter wie Gemüse oder grünes Laub verzichtet werden.

Geschlechtsmerkmale und Zucht

Jungtiere und Männchen haben eine schmalere Unterseite des Abdomens, während die geschlechtsreifen Weibchen eine breitere Unterseite aufweisen, welche die Schwimmbeine wie ein “Rock” bedeckt. Diese Verbreiterung des Abdomens dient dem Schutz der Eier, welche das Weibchen etwa 3-4 Wochen lang bis zum Schlupf zwischen den Schwimmbeinen trägt und versorgt. Weibliche Kardinalsgarnelen werden mit etwa 2,5cm zudem deutlich größer als die bis zu 1,8cm großen Männchen. Die Zucht der Kardinalsgarnele im Aquarium ist unter den richtigen Haltungsbedingungen möglich. Ein Weibchen kann etwa alle 5-6 Wochen 20-30 fertig entwickelte Jungtiere entlassen.